Vom 2. bis 4. September beschäftig- ten sich rund 1.100 Teilnehmende in Hamburg mit dem Gesundheitsschutz in Krankenhaus und Klinik. Bei der Eröffnung unterstrich der BGW-Vor- standsvorsitzende Dr. Gottfried von Knoblauch zu Hatzbach, dass sich der Einsatz der Unternehmen auch wirtschaftlich auszahle: „Nur ge- sunde Mitarbeiterinnen und Mitar- beiter sind in der Lage, sich adäquat um Patienten und Patientinnen zu kümmern. Außerdem steigern gute Arbeitsbedingungen die Attraktivi- tät des Unternehmens – ein wichti- ger Punkt im Wettbewerb um rare Fachkräfte.“ Eine gute Kultur der Prävention könne, gerade angesichts der der- zeitigen Verschiebung von Struk- turen im Gesundheitswesen und der Personalenge, Betrieben den nöti- gen Anschub geben, machte auch BGW-Hauptgeschäftsführer Prof. Dr. Stephan Brandenburg deutlich. Er verwies in diesem Zusammenhang auf die aktuelle Kampagne „komm- mitmensch“ der gesetzlichen Un- fallversicherung. Sie stehe für die Entwicklung einer gemeinsamen, aufgeschlossenen Grundhaltung im Unternehmen, die einen aktiven und zukunftsweisenden Gesundheits- schutz zum Ziel hat. Mit dem Motto klinge bereits an, um was es gehe: f p a Z l e a h c i M / W G B : s o t o F Gesund im Betrieb Beteiligung wirkt nachhaltig Was macht gute Präventionskultur aus? Diese Frage zog sich als roter Faden durch alle Veranstaltungen. Dabei standen Kernthemen des Ge- sundheitsschutzes wie der Umgang mit Gewalt gegen Beschäftigte oder Haut- und Rückengesundheit genau- so im Fokus wie die Kommunikation am Arbeitsplatz Kranken haus. Viele der vorgestellten Praxisbeispiele be- legten eindrucksvoll, dass Beteili- gung ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist: Je eher Mitarbeitende informiert und einbezogen werden, desto nach- haltiger wirken Maßnahmen. Das gilt auch für besondere Herausfor- derungen wie beispielsweise die Di- gitalisierung, die Veränderungen des Pflegeberufs oder die interkul- turelle Zusammenarbeit, denen je- weils eigene Beiträge auf dem BGW forum gewidmet waren. Positiver Nebeneffekt: Je intensiver auf Mitar- beitende eingegangen wird, desto leichter lässt sich psychischen Be- lastungen entgegenwirken. Video-Rückblick Zentrale Programmpunkte des Kongresses stehen auch als Video zur Verfügung: www.bgwforum.de/stream nämlich, alle mitzunehmen und zu beteiligen. Führungs- und Leitungs- kräfte seien dabei genauso ange- sprochen wie Mitarbeitende und die betriebliche Interessenvertretung. Auch über die Grenzen des eigenen Unternehmens hinaus gelte es, sich auszutauschen und Partnerschaften zu suchen. Der Kongress zeigte in rund 130 Bei- trägen, wie vielfältig Prävention sein kann und wie sich individuelle Lösungen gestalten lassen. Als we- sentlichen Baustein identifizierte der Pflegebevollmächtigte der Bundes- regierung, Andreas Westerfellhaus, den Umgang miteinander: „Gesund- heitsförderung ist Wertschätzung.“ Er forderte die Unternehmen dazu auf, als „Mutmacher“ voranzuge- hen und mit guten Beispielen auch anderen den Weg zu weisen. Das könne nicht zuletzt dazu beitragen, die Spirale zu stoppen, in der sich Pflegefachkräfte angesichts der aktu- ellen Rahmenbedingungen aus dem Beruf verabschieden, und sie sogar zurückgewinnen. Westerfellhaus zeichnete auf dem BGW forum Unter- nehmen, die sich besonders für ihre Mitarbeitenden einsetzen, mit dem BGW- Gesundheitspreis 2019 aus (siehe Seite 18–19). BGW magazin 4 | 19 9