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BGW mitteilungen 04_2014 - Im Praxistest: Baumwollhandschuhe zum Unterziehen

Fotos:BGW/FlorianArvanitopoulos,iStock/franckreporter Im Praxistest: Baumwoll- handschuhe zum Unterziehen wohl Pflegekräfte als auch Therapeuten – dokumentierten den Gebrauch der Hand- schuhe und beurteilten unter anderem Tra- gekomfort und Tastempfinden. Außerdem wurden Standardabläufe für die Wiederauf- bereitung eingerichtet: Der Abwurf der Unter- ziehhandschuhe erfolgte nach Größe sor- tiert in Wäschesäckchen, die Aufbereitung einmal wöchentlich als Krankenhauswäsche. Dabei wurden Handschuhe mit Beschädi- gungen oder Verschmutzungen aussortiert. Wie wurden die Handschuhe angenommen? Die Unterziehhandschuhe schnitten bei den Beschäftigten in allen Bereichen gut ab: Die allgemeine Akzeptanz lag bei über 95 Pro- zent. Während mehr als die Hälfte „ohne“ stark bis sehr stark an den Händen schwitz- te, gaben rund 81 Prozent an, mit den Un- terziehhandschuhen wenig bis gar nicht zu schwitzen. Der Sitz wurde zum größten Teil als passgenau beurteilt, das Tragegefühl als angenehm und der zusätzliche Zeitaufwand als gering. Darüber hinaus berichteten 90 Prozent, dass die Auswirkung auf den Haut- zustand aus ihrer Sicht gut bis sehr gut sei. Die meisten konnten sich vorstellen, Unter- ziehhandschuhe auch in Zukunft weiter zu nutzen, zumindest bei längeren Tragedau- ern oder geeigneten Tätigkeiten. Einige Teil- nehmer wiesen darauf hin, dass es Verbes- serungspotenzial bei der Bereitstellung der Unterziehhandschuhe gegeben hätte: Je nä- her am Patienten sie zu finden sind, desto weniger Zeitaufwand entsteht für die Be- schäftigten. Wie hoch war der Handschuhverbrauch? Die Studienteilnehmer nutzten im Durch- schnitt vier Paar Unterziehhandschuhe pro Tag. Nur selten mussten die Handschuhe vorzeitig gewechselt werden und nur weni- ge Exemplare wurden aufgrund von Schä- den aussortiert. Die Baumwollhandschuhe hätten überwiegend auch über den Unter- suchungszeitraum hinaus weitergenutzt wer- Was war das Ziel der Studie? Ein feuchtes Milieu in Handschuhen kann die Haut angreifen. Textile Unterziehhand- schuhe schaffen Abhilfe, müssen aber in hy- gienesensiblen Bereichen beim Entsorgen der Untersuchungshandschuhe ebenfalls abge- worfen werden. Die Studie der Universitäts- medizin Greifswald und der BGW beleuch- tet in diesem Zusammenhang, welche Lo- gistik für eine hygienische Wiederaufberei- tung nötig ist und welche Kosten dabei ent- stehen. Und: Wie werden die Handschuhe von den Pflegekräften angenommen? Was wurde gemacht? Drei Monate lang wurden Baumwoll-Unter- ziehhandschuhe im Stationsbetrieb einer neurologischen Frührehabilitationsstation getestet. Die Handschuhe sollten bei voraus- sichtlichen Tragezeiten ab 10 Minuten ein- gesetzt werden und bei jedem Wechsel der Untersuchungshandschuhe ebenfalls gewech- selt werden. Insgesamt 18 Beschäftigte – so- Fakt ist: Handschuhe schützen vor vielerlei Gefährdungen im Pflegealltag. Bei Dauernutzung bringen aber auch sie die Hände „ins Schwitzen“. Empfohlen werden daher Baumwoll-Unterziehhandschuhe, die unter den eigent- lichen Handschuhen getragen werden. Ist es zu umständ- lich und zu teuer, diese mehrfach einzusetzen? Nein, so eine neue Studie. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass der Mehrfachgebrauch praktikabel ist. 16 BGW mitteilungen 04 | 2014 Gesund im Betrieb

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