ach sein, konzentriert bleiben, Leistung bringen: Für viele Menschen gehört der täg- liche Koffein-Kick zum Berufsalltag. Dagegen ist erst mal nichts einzuwenden. Laut der Europäi- schen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) gelten bis zu 400 Milligramm Koffein über den Tag verteilt für einen gesunden Erwachsenen als unbedenklich. Zur Orientierung: Eine Tasse Filterkaffee enthält rund 90 Milligramm Koffein, ein Espresso etwa 80 Milligramm. Wo steckt’s drin? Aber nicht nur in Kaffee ist Koffein enthalten. Trinkst du eine Tasse schwarzen Tee, nimmst du etwa 50 Milligramm des Wachmachers auf. Deine Dose Energydrink enthält rund 80 Milligramm, eine 50-Gramm-Tafel Zartbitterschokolade 25 Mil- ligramm und die gleiche Menge Vollmilchschoko- lade etwa 10 Milligramm. So kann im Laufe des Tages jede Menge Koffein zusammenkommen. Unverträglichkeiten sind möglich Nicht jeder Körper verträgt den Koffein-Kick. Übel- keit, Schwindel und zitternde Hände sind häufige Reaktionen. Wie das Bundesinstitut für Risikobe- wertung (BfR) warnt, kann es nach dem Koffein- Genuss sogar zu Nervosität, Herzrasen, Schlaflo- sigkeit, Kopfschmerzen und Schweißausbrüchen kommen. Beobachtest du diese Symptome bei dir, verzichtest du besser. Sonst kann es passie- ren, dass du deiner Gesundheit schadest. Achtung Zuckerfalle! Koffein kommt selten alleine. Meist ist es in Ver- bindung mit reichlich Zucker zu finden: Bis zu zehn Stück Würfelzucker kann eine einzige Dose Energydrink enthalten. In Kaffee sorgt Sirup für eine ordentliche Portion Süße. Wach macht diese Mischung nur kurz. Denn der Blutzuckerspiegel fällt rasch wieder ab. Müdigkeit, Konzentrations- schwäche und Heißhunger sind die Folge. Wer jetzt zum nächsten Koffein-Schub greift, steckt schnell in einem Teufelskreis – und erhöht lang- fristig unter anderem das Risiko für Diabetes und Übergewicht. Besser: den Kaffee schwarz oder mit einem kleinen Schuss Milch genießen. Ein Glas Wasser dazu macht das Koffein bekömmlicher. Entzieht Kaffee dem Körper Wasser? In Bezug auf die entwässernde Wirkung von Kaffee geben Fachleute übrigens Entwarnung. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) kannst du deinen Kaffee wie jedes andere Getränk zur täglichen Flüssigkeitsbilanz hinzuzählen. Es stimmt zwar, dass die Inhaltsstoffe entwässernd wirken. Bei Menschen, die viel Kaffee trinken, nimmt dieser Effekt aber ab. Nach Angaben der DGE spricht nichts gegen drei bis vier Tassen Kaffee pro Tag. „Mehr Koffein macht nicht wacher“ Drei Fragen an Diplom-Ökotrophologin Brigitte Neumann Was sind die Vorteile von Kaffee? Das im Kaffee enthaltene Koffein stimu- liert das zentrale Nervensystem, macht wach und erhöht kurzzeitig die Konzen- tration und Leistungsfähigkeit. Es gibt zudem Hinweise, dass mäßiger Kaffee- genuss das Erkrankungsrisiko von Dia- betes Typ 2 und Leberkrebs senken kann. Die Schutzwirkung wird nicht nur dem Koffein zugeschrieben, sondern auch den zellschützenden, pflanzlichen Substanzen, den sogenannten Antioxi- dantien. Wie reagiert der Körper auf zu viel Koffein? Koffein macht wach. Aber mehr Koffein macht nicht automatisch wacher. Viele reagieren auf größere Mengen unruhig, aufgewühlt und hektisch. Kurzfristig besteht das Risiko, unkonzentriert zu werden. Je nach Beruf kann das kritisch sein. Kurzum: Zu viel Koffein nimmt alle Vorteile eines moderaten Koffeingenusses wieder weg. Überhaupt nicht empfehlens- wert sind Koffein tabletten, weil sie Koffein in hoch konzentrierter Form enthalten. Welche alternativen Wachmacher gibt es zu Koffein? Der gesündeste Wachmacher ist ausrei- chend Schlaf. Auch die richtige Ernäh- rung gibt dem Körper Power. Leicht ver- dauliche, frische und vitaminreiche Speisen helfen, leistungsfähig zu blei- ben. Haferflocken mit Nüssen etwa bie- ten besonders viel Hallo-wach und unter- stützen die Konzentration. Auch Bananen sind tolle Energie-Lieferanten. Ein kurzer Spaziergang bringt die Lebensgeister ebenfalls zurück. YOUNG HELP // Ausgabe 1 | 2018 11 l e t t e z d n a L n i r h t a K - n n A : t x e T / / y h p a r g o t o h p G I / o t o h p k c o t s i / s e g a m I y t t e G : o t o F