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Young Care | Ausgabe 3/2014

r YOUNG CARE // Ausgabe 3 | 2014 3 5 Kurz darauf hörte Eldin, dass in Deutschland Altenpfleger gesucht werden. Da er in Frank- furt zur Schule gegangen ist, war auch die Sprache kein Problem. Er bewarb sich auf eineStelle im Kaiserin-Friedrich-Hausin Kron- berg, wurde zum Probearbeiten eingeladen und bekam den Job. Also ließ er seine Frau und sein Kind zurück, um die Ausbildung zu beginnen und seiner kleinen Familie damit eine Zukunftsperspektive zu geben. In Kron- berg fand er eine zweite Familie – seine Kol- legen. „Wir verstehen uns mittlerweile ohne Worte, und das ist gut so. Würde das nicht funktionieren, könnten wir die Bewohner nicht gutversorgen.“ Neben der Gesund- heit der Bewohner liegt Eldin deshalb auch sein eigenes und dasWohl der Kollegin- nen und Kollegen am Herzen: „Einer unserer Bewohner ist fast zwei Meter groß, den kann keiner alleine aus dem Bett heben. Deshalb helfen wir uns gegenseitig.“ Zu Beginn seiner Ausbildung wusste Eldin es nicht besser, für seinen Opa hat er häufig alleine sorgen müs- sen. Weil er möglichst schnell sein wollte, blieben die Gedanken an seine eigene Gesundheit manchmal auf der Strecke. „Ich erinnere mich an eine Situation, da hatte ich die Ausbildung gerade angefangen. Ich wollte einem Bewohner, der schon im Bett lag, die Hose ausziehen, als ich plötzlich Rufe des Pflegedienstleitersvom Flur hörte: ‚Eldin, was machst du da?’ Ich hätte das Bett hochfahren können, um meinen Rücken zu schonen. In dem Moment dachte ich nur, dass es so schneller geht. Wenn ich aber irgendwann wegen Rückenschmerzen ausfalle, ist damitauch keinem geholfen.“Seit- dem wartet er immer den kurzen Moment, den das Bett zum Hoch- fahren benötigt, mit einem lächeln- den Blick Richtung Flur ab. Anfangs kam der Pflegedienstleiter noch regelmäßig vorbei und schaute ins Zimmer. Heute weiß er, dass er sich auf ihn verlassen kann. Um nicht nur körperlich, sondern auch geistig gesundzu bleiben, hat Eldin ein ganz eigenes Konzept. „Man muss sich immer wieder vor Augen halten, dass man mit Menschen arbei- tet und nicht mit Steinen. Deshalb rede ich viel mit den Bewohnern und versuche auf sie einzugehen.“ Eldin hat die Erfahrung ge- macht, dass die Be- wohner über seine offene Art und dieSpäße sehr glücklich sind. Wenn sie merken, dass er ihnen helfen kann, unterstützen sie ihn auch bei seiner Arbeit, soweit ihre eigene Kraft es zulässt. Vor wenigen Monaten waren Eldins Frau und sein Sohn zu Besuch in Deutschland. Als sie gesehen hat, wie glücklich er mit seiner Arbeit ist, haben sich beide ein Ziel gesetzt: „Meine Frau lernt jetzt fleißig Deutsch und ich hoffe, dass sie bald nachkommen kann, um auch die Ausbildung zu machen.“ „Wir sind hier wie eine große Familie – trotzdem muss man auch an sich denken.“ „Sicherheit geht vor: Die Kollegen und mein Chef haben mir von Anfang an gezeigt, wie es richtig geht.“ "Im Altenheim habe ich meinen Traumjob gefunden, denn hier werde ich gebraucht." Deine BGW rät: Alexandra Morch-Röder, BGW-Hautschutzexpertin „Pflegecremes helfen deiner Haut nach der Arbeit und in der Freizeit, damit sie sich wieder regene- rieren kann. Sie geben Feuchtigkeit und Fette zurück, die deine Hände während der Arbeit ver- loren haben. Am besten ist eine Creme ohne Duft- und Konservierungsstoffe. Denn künstliche Inhaltsstoffe können Allergien auslösen.“ GESPRÄCHE MIT KOLLEGEN: Unser Job ist auch für die Psy- che nicht immer einfach. Mir hilft es, wenn ich mich darüber unterhalten kann.

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